Von Trient nach Paris
Er trägt die Haare kurz, im Styling ein Hauch von Punk. Bevorzugt trägt er Gilet und Fliege – ein eleganter, schnörkelloser Look. Matteo Franceschini – Associated Artist der Stiftung Haydn 2020 und 2021 – entzieht sich gerne den Klischees der akademischen Musikwelt, doch nicht nur durch Äußerlichkeiten, sondern in erster Linie mit seiner Musik. Er gilt mittlerweile als einer der interessantesten und originellsten Komponisten unserer Zeit, selbst im strengen Umfeld der zeitgenössischen Musik. Spätestens 2019 erhielt er mit dem prestigeträchtigen Silbernen Löwen der Musikbiennale von Venedig den offiziellen Ritterschlag.
Franceschini wurde 1979 in Trient geboren, zog aber vor mittlerweile zwanzig Jahren nach Paris, nachdem er seine Studien am Konservatorium in Mailand und an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia abgeschlossen hatte. In der französischen Hauptstadt setzte er seine Ausbildung im Rahmen des Cursus Annuel de Composition et d’Informatique Musicale am Forschungsinstitut für Musik IRCAM fort.
Die Arbeit an immer neuen Theatern, in verschiedenen Städten und an innovativen Klängen ließen ihn jedoch seine Wurzeln nicht vergessen: „Trient ist die Grundlage meines beruflichen Werdeganges, ohne diese Etappe des Weges wäre alles, was danach an Erfahrungen folgte, nicht möglich gewesen“, ist Franceschini überzeugt. „Das Umfeld, in dem wir leben, formt unsere Art des Denkens und Handelns, prägt unsere Persönlichkeit und bestimmt unsere Träume und Erwartungen. Jede berufliche Zukunftsvision, einschließlich jener des Künstlers oder der Künstlerin, ist untrennbar mit dem Leben verbunden, das uns tagtäglich umgibt.“