Im Konzertsaal entfliehe ich für ein bis zwei Stunden der Welt

Interview mit Haydn-Abonnenten Florian Stuefer

Die Stiftung Haydn schätzt sich glücklich, sehr viele treue Stammabonnentinnen und Stammabonnenten zu haben. Der 66-jährige Florian Stuefer aus Bozen ist einer von ihnen. Wir haben beim Pensionisten und ehemaligen Lehrer nachgefragt, wie er sein Interesse an der klassischen Musik entdeckt hat und was er an der Stiftung Haydn schätzt.

Wie lange sind Sie schon Abonnent? Und welches Abo haben Sie?

Florian Stuefer: Ich glaube schon seit 2011 – und immer die Serie Universal.

Wer begleitet Sie auf die Konzerte?

Die Konzerte besuche ich seit jeher mit meinem Neffen Mathias, der seit seiner Kindheit an den Rollstuhl gefesselt ist. Er hört schon seit seiner frühesten Kindheit gerne klassische Musik und es war sein Wunsch, mit mir die Konzertreihe zu besuchen. Es war also ein guter Anlass, uns beiden ein Geschenk zu machen.

Wann haben Sie das erste Mal ein Sinfoniekonzert besucht? Erinnern Sie sich noch, wie Sie das erlebt haben?

Das war Ende der 1970er Jahre, als ich Student in Wien war. Ich habe mir Mozart angehört, mit Karl Böhm als Dirigenten – es war eines seiner letzten Konzerte – und den Wiener Philharmonikern. Es hat mich beeindruckt, wie er mit wenigen Handbewegungen ein so tolles Orchester dirigierte und Mozart so faszinierend interpretierte.

Wie hat sich seit damals Ihre Verbindung zur klassischen Musik verändert?

Ich besuche seither gerne Konzerte, habe aber ein sehr ungezwungenes Verhältnis zur klassischen Musik.

Was mögen Sie an klassischen Konzerten?

Es ist anders, als wenn ich zu Hause klassische Musik höre. Im Konzertsaal entfliehe ich für ein bis zwei Stunden der Welt.

Und was schätzen Sie speziell am Haydn Orchester? Wofür steht für Sie das Haydn Orchester?

Für eine Kleinstadt wie Bozen ist das Haydn Orchester eine enorme Bereicherung in Hinsicht auf die kulturelle Vielfalt. Die Auswahl der Komponisten und der Dirigenten hat mich bisher sehr begeistert.

Welches Konzert des Haydn Orchesters ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Es gibt einige Konzerte, die einen sehr zufrieden bzw. glücklich aus dem Konzerthaus gehen lassen – ich habe aber keinen eindeutigen Favoriten. Aber ein Konzert, wie das mit Kent Nagano am 19.04.2024, war natürlich ein Höhepunkt.

Welchen Komponisten/welche Komponistin bzw. welches Stück mögen Sie und Mathias besonders?

Ich liebe Beethoven, Mathias hingegen Mozart, aber die Vielfalt macht es aus.

Warum empfehlen Sie das Abonnement der Stiftung Haydn?

Es ist immer wieder ein Erlebnis und eine Bereicherung für den Alltag. Das Abonnement ist vielleicht auch deshalb ideal, weil man auch dann ins Konzert geht, wenn es einem sonst nicht so gut geht und man nicht an ein Konzert denken würde. Anschließend fühlt man sich wieder besser.

Sarah Meraner