Toteis, ein bitterböses „Heldenmärchen“

veröffentlicht am
10.03.2022

Bühnenbild Toteis
Bühnenbild Savs

Die Oper Toteis ergründet die Abgründe eines „Ichs“

„Wie unheimlich kann uns die Heimat werden? Welche Mechanismen begünstigen die Radikalisierung eines Menschen? Und wie viel Feind sind wir uns selbst?” Es sind beißende Fragen, die der Librettist Martin Plattner und die Südtiroler Komponistin Manuela Kerer in der Oper Toteis dem Publikum entgegenhalten. Das Opernfestival 2022 Larger Than Life bringt mit dem Auftragswerk ein bitterböses Heldenmärchen auf die Bühne. Nach der Erstaufführung in Wien in einer reduzierten Version ist die Oper am Mittwoch, 16. und Donnerstag, 17. März im Stadttheater Bozen (20 Uhr) erstmals in ihrer Originalfassung zu sehen. Ausgehend von der historischen Figur Viktoria Savs zeigt Toteis, wie sich selbstbetrügerischer Nationalismus und Hass im 20. Jahrhundert breit machen konnten und schlägt immer wieder beklemmende Brücken in die Gegenwart.