City Lights

In dieser Hommage an den Stummfilm beschäftigt sich das Haydn-Orchester unter der Leitung von Timothy Brock mit einem der größten Meisterwerke Charlie Chaplins: City Lights (Lichter der Großstadt), indem es während der Filmprojektion live die Filmmusik spielt. Lichter der Großstadt ist eines der beliebtesten Abenteuer aus dem Leben jenes Landstreichers, den wir alle als den „Tramp“ kennen, eine romantische Komödie mit ironischem und melancholischem Unterton. Der Tramp verliebt sich in ein armes, blindes Blumenmädchen, das ihn für einen Millionär hält. Er beschließt, ihr dabei zu helfen, ihr Augenlicht zurückzuerlangen. Nach zahlreichen Turbulenzen, wie etwa einem Boxkampf oder der Rettung eines echten Millionärs, gelingt es dem Tramp, das Geld für die Behandlung des Blumenmädchens aufzutreiben. So kann das Mädchen geheilt werden und für den Tramp erfüllt sich der Traum der Liebe. Lichter der Großstand ist einer der bekanntesten Filme Chaplins, weit weniger bekannt ist jedoch die Filmmusik, die Charlie Chaplin, wie in vielen seiner weiteren Filme, selbst komponierte. Der Spross einer mittellosen Schauspielerfamilie hegte sein Leben lang eine große Leidenschaft für die Musik. Schon als Kind brachte er sich auf einem alten Instrument das Cellospiel bei und kaufte sich, sobald er genug Geld gespart hatte, eine Violine, auf der er ganze Nächte lang spielte. Chaplin schrieb Lieder und zahlreiche Melodien, aber auch eine ganze Reihe unterschiedlichster Tänze. Diese Musik ließ er später großzügig in die Soundtracks seiner Filme einfließen. Die Musik zu Lichter der Großstadt, Chaplins erste Filmmusik, wurde von Arthur Johnston und Alfred Newman arrangiert und orchestriert, jedoch stets unter dem wachsamen Blick Chaplins, der sich sorgte, die beiden könnten sich zu sehr auf die komischen Aspekte in den Filmen stürzen und dabei die Schlichtheit und Leichtigkeit, die der Künstler hervorrufen wollte, verzerren. In Chaplins Musik finden sich Elemente aus allen Musikrichtungen: Immer wieder klingen Jazz, Walzer und Mambo durch, hier taucht ein Hauch von Puccini auf, da José Padillas La Violetera, neben Anspielungen auf Liszt, Debussy und Rimski-Korsakov. Doch was am Ende alles zu einem Ganzen verbindet, ist das Genie Charlie Chaplins, und dessen Talent, ohne ein einziges Wort die ganze Welt einer Figur in all ihren Ausdrucksformen zu zeichnen. Auch mit den Mitteln der Musik.