Zwei unterschiedliche Idylle dienen den beiden Stücken, die bei diesem Konzert unter der Leitung von Daniel Cohen auf dem Programm stehen, als Grundlage. Das Siegfried-Idyll verdankt seinen Namen allerdings nicht, wie man vermuten möchte, dem Helden der Nibelungen, sondern Richard und Cosima Wagners Sohn, dem drittgeborenen Siegfried. Cosima, zuvor die Ehefrau des berühmten Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow, war Richard Wagners große Liebe, und ihre turbulente Beziehung konnte erst 1870, im Jahr der Geburt von Siegfried, durch eine Heirat legitimiert werden. Im selben Jahr, am 25. Dezember, an dem Cosima ihren Geburtstag feierte, überraschte Wagner sie mit einem kleinen Orchester auf den Stufen ihrer Villa am Vierwaldstättersee. Diese Uraufführung des Siegfried-Idylls war Wagners Geschenk an seine Frau, mit der er nun endlich in Ruhe und Frieden leben konnte. Frieden fand auch Johannes Brahms 1857 inmitten der reinen Natur des Detmolder Waldes, eine Idylle, die ihn von seiner inneren Unruhe befreien sollte. So entstand die Serenade Op. 11, das erste rein orchestrale Werk des Hamburger Komponisten.