Liebesschnulzen, Superhelden und utopische Happy Ends: In London waren Arien aus dem Illusionsentertainment des Opernunternehmers Georg Friedrich Händel im frühen 18. Jahrhundert Pop-Hits, deren eingängliche Melodien von den Gentlemen der High Society in Salonkonzerten gerne auf der Blockflöte vorgetragen wurden. Kunstmusik kann Pop werden – und Pop Kunstmusik. Brücken zwischen diesen Klanglandschaften hat es immer gegeben: Mahler baute den Kinderkanon „Meister Jakob” in seine erste Sinfonie ein, Tschaikowski verarbeitete russische Volkslieder, Farinelli tourte wie ein Popstar durch die europäischen Musikmetropolen und die Barockoper war immer auch großes Kino. Roberto Molinelli verbindet in diesem Konzert Meisterwerke des italienischen Pop, die immer auch Zeitzeugnisse sind, mit sinfonischer Musik: „Canzoni” von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart werden in einer Suite miteinander verwoben, mit Songs von Domenico Modugno, Lucio Dalla, Franco Battiato oder Adriano Celentano, mit den Hits von Raffaella Carrà und Lucio Battisti und mit Highlights aus der Pop-Szene des 21. Jahrhunderts von Måneskin oder Angelina Mango, die einem heute in Gassen und auf Stränden entgegenklingen.