Mit der explosiven Ouvertüre zur Fledermaus von Johann Strauss (Sohn) begrüßt das Haydn Orchester sein Publikum zu den diesjährigen Neujahrskonzerten. Die weltberühmte Operette bescherte dem „Walzerkönig“ auch auf der Theaterbühne große Triumphe und machte ihn so berühmt, dass er laut einer Umfrage 1890 der drittbekannteste Mensch Europas war, gleich nach Königin Viktoria und Otto von Bismarck. Trotz schwieriger Kindheit, Verlusten und einem angespannten Verhältnis zum gleichnamigen Vater hatte Johann Strauss sich zum Ziel gesetzt, „mit Freude durchs Leben zu gehen“. Das spiegelt sich auch in seiner Musik wider, die von unbändiger Lebensfreude, genüsslicher Hingabe und Humor zeugt, aber dennoch mit solcher Meisterhand komponiert ist, dass sie ihm sogar die Hochachtung (und Freundschaft) von Johannes Brahms eintrug. Um sich der eleganten, prunkvollen Atmosphäre der Wiener Salons im ausklingenden 19. Jahrhundert anzunähern, präsentiert das Haydnorchester unter der Leitung von Alexander Mayer seine Kompositionen neben Werken von Zeitgenossen, die auch damals schon gemeinsam auf dem Programm standen: Johanns Bruder Josef, der geniale Erfinder der Operette Jacques Offenbach (der Strauss die Idee in den Kopf setzte, sich ebenfalls an das Genre heranzuwagen), die beiden berühmten Operettenkomponisten Franz von Suppé und Franz Lehár sowie der stets gefeierte Charles Gounod. Die wunderbare Stimme derSopranistin Gina Gloria Tronel perfektioniert diesen von Walzerklängen, Csárdás, Quadrillen und Joie de vivre überschäumenden Musikabend.