Ein Debüt, das in Wirklichkeit gar kein Debüt ist: Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 in C-Dur erscheint zwar als sein erstes Werk dieser Gattung 1801 im Druck, aber das als Nummer 2 in das Werkverzeichnis aufgenommene B-Dur-Konzert entsteht früher – und ist damit die eigentliche Nummer eins. Wie auch immer: Erste Skizzen des C-Dur-Konzerts, in dem sich Beethoven an Mozart und an seinem Lehrer Haydn orientiert, aber gleichzeitig auch einen neuen individuellen Stil entwickelt, entstehen 1793 und damit nur ein Jahr nach seiner Übersiedlung nach Wien. 1795 wird das Konzert in einer „Akademie“ der Tonkünstler-Societät im Hofburgtheater mit dem Komponisten am Klavier in einer ersten Fassung aufgeführt und in den folgenden Jahren revidiert. Auf Beethovens virtuoses pianistisches Entertainment folgt das musikalische Tagebuch einer „unglaublichen Reise“. 1830 bricht der 21jährige Felix Mendelssohn Bartholdy – mit Goethes „Italienischer Reise“ im Gepäck – zu einer „Grand Tour“ auf, die ihn von Berlin über Leipzig, Weimar, München und Wien bis nach Venedig, Florenz, Rom und Neapel führt. In dem Sehnsuchtsland „wo die Zitronen blühen“ verdankt er „den Ruinen, den Bildern, der Heiterkeit der Natur, am meisten Musik“ und „wenn ich junge Musiker sehe, die klagen, für Musik sei hier doch eigentlich nichts zu holen, und sie hätten sich ganz andere Vorstellungen gemacht, und wie ihre Litanei dann weitergeht: so möchte ich sie immer mit der Nase auf ein Säulenkapitäl stoßen, denn da steckt die Musik drin“. Seine Reiseerfahrungen sind die Grundsteine für ein Highlight der musikalischen Romantik: Mit den ersten Entwürfen zu der 1833 in London mit großem Erfolg uraufgeführten 4. „italienischen“ Sinfonie wartet Mendelssohn allerdings, bis „ich Neapel gesehen habe, denn das muss mitspielen“ und im „Saltarello“ im Finale scheint Neapel dann tatsächlich mitgespielt zu haben.