Pelléas et Mélisande, ein symbolistisches Schauspiel von Maurice Maeterlinck aus dem Jahr 1892, zählte um die Jahrhundertwende zu den beliebtesten Bühnenwerken überhaupt, vor allem bei Musikern. Die Oper, die Debussy 1902 daraus machte, ist zwar bekannter, aber der erste, der Maeterlincks Drama vertonte, war Gabriel Fauré, als er 1898 die Bühnenmusik für die englische Aufführung komponierte. Maeterlinck war begeistert von Faurés Musik, ganz im Gegensatz zur Arbeit von Claude Debussy, mit dem er in Streit geraten war (Dabei ging es aber in erster Linie um die Wahl der Sopranistin Mary Garden anstelle von Maeterlincks Geliebter Georgette Leblanc.). Die Musik zu Pelléas et Mélisande, die Jean Sibelius 1905 für das Schwedische Theater in Helsinki schrieb, war ebenfalls ein überragender Erfolg. Das Stück wurde fast zwanzig mal vor vollen Rängen gezeigt. Mitten in den feurigen Symbolismus dieser beiden Kompositionen schiebt sich Max Bruchs hochromantisches Violinkonzert Nr. 1 op. 26 aus dem Jahr 1866, ein Werk, das bei Publikum und Geigern gleichermaßen beliebt ist. Max Bruch selbst räumte einmal in einem Interview ein, dass dies wohl das einzige Stück sei, das ihn überleben werde. Damit lag er gar nicht so falsch.